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Ob die Höhe des AMH-Wertes mit der Zeit bis zur Konzeption korreliert, wurde lange diskutiert. Viel sprach aber dafür, dass dies nicht der Fall ist (z.B. Steiner et al. JAMA 2017;318:1367-1376).
In der Annahme, dass eine Korrelation durch zu kleine Kollektive unterschätzt gewesen sein könnte, wurde dieser Frage in einer aktuellen prospektiven Kohortenstudie mit der bisher größten Gruppe (n = 3150, Konzeptionsversuch < 3 Monate) nochmals nachgegangen (Nelson et al. Anti-Müllerian hormone levels are associated with time to pregnancy in a prospective cohort study of 3,150 women. Fertil. Steril. 2024; Jul 2: Online ahead of print).
Eingeschlossen wurden Frauen mit einer Eumenorrhoe (21-35d) ohne vorherige Kinderwunsch-Therapie. Die Gruppierung erfolgte nach dem AMH-Wert (< 0,7, 0,7-8,5, > 8,5 ng/ml). Outcome-Parameter waren die kumulative Schwangerschaftsrate innerhalb von 12 Zyklen und die Konzeptionsrate/Zyklus.
Es zeigte sich altersunabhängig eine signifikant niedrigere Konzeptionsrate bei einem AMH-Wert < 1 ng/ml.
Die Autoren vermuten, dass die Studiengröße diese zu vorherigen Publikationen differierende Ergebnis erklären könnte. Sie weisen aber auch darauf hin, dass ein niedriger AMH-Wert nicht alleinige Basis der Beratung beim Kinderwunsch ist, sondern im Gesamtkontext aller Befunde in die individuelle Entscheidung einbezogen werden sollte.
Prof. Dr. med. Frank Nawroth