Neues aus der Wissenschaft

01.05.2019 | Zusammenhang zwischen hormoneller Kontrazeption und Vitamin D

Die Anwendung hormoneller Kontrazeptiva (HK) ist mit höheren Gesamt-25-Hydroxyvitamin D (25OHD) – Spiegeln assoziiert. Unklar ist der Einfluss  auf die freie 25OHD-Konzentration.
In einer randomisierten Studie wurden 201 gesunde Frauen im reproduktiven Alter untersucht (Pilz at al. Hormonal contraceptive use is associated with higher total but unaltered free 25-Hydroxyvitamin D serum concentrations. J. Clin. Endocrinol. Metab. 2018;103:2385-2391).

Die Randomisierung erfolgte in eine Gruppe mit Supplementierung von 200 IU (n=100) bzw. eine mit 800 IU (n=101) Vitamin D3 über 8 Wochen. Zielparamater war die Differenz des freien 25OHD zwischen beiden Gruppen.

In die Analyse aufgenommen wurden 176 Teilnehmerinnen (25.-75. Perzentile) mit einem medianen Alter von 25 Jahren (22-29). Am Studienbeginn lag das Gesamt-25OHD unter HK (n=110) signifikant höher als ohne (n=66) [49,2 (33,4 – 63,4) vs. 39,1 (23,8 – 52,5) nmol/l; P < 0,001], während sich das freie 25OHD nicht unterschied [7,87 (6,50 – 10,11) vs. 7,88 (6,35 – 10,12) pmol/l; P = 0,923]. Dieses Ergebnis veränderte sich nach der Supplementierung mit Vitmain D3 nicht.

Unter der Einnahme von HK wurde ein durchschnittlich um 26% höheres Gesamt-25OHD gemessen, während das freie 25OHD nicht differierte. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die physiologische Relevanz dieser Beobachtung zu klären.

Prof. Dr. med. Christoph Dorn