Neues aus der Wissenschaft

15.10.2018 | Weltweite Registerdaten zur künstlichen Befruchtung auf der ESHRE vorgestellt

40 Jahre nachdem der erste Mensch durch eine Befruchtung außerhalb des Körpers gezeugt wurde, sind auf dem diesjährigen Jahreskongress der europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Embryologie (ESHRE) in Barcelona weltweite Daten zu dieser auch als Reagenzglasbefruchtung (IVF = In vitro-Fertilisation) bezeichneten Form der Kinderwunschtherapie vorgestellt worden (Hum. Reprod. 2018;33(Suppl.):O145). International und in Deutschland hat die Zahl durchgeführter Therapiezyklen und danach geborener Kinder in den vergangenen Jahren noch einmal deutlich zugenommen, so dass bis zum Jahr 2014 bereits mehr als 8 Millionen mittels künstlicher Befruchtung gezeugter Kinder geboren wurden. Dabei liegt Deutschland in Europa nach Spanien und Russland an Platz 3 der Zahl durchgeführter Behandlungszyklen (ca. 96.000 in 2015). Aufgrund der erzielten Schwangerschafts- und Geburtenraten kann von einer hohen Qualität der Behandlungen bei gleichzeitig immer geringeren Risiken für die behandelten Frauen ausgegangen werden. Dabei sollten die durchgeführte Behandlungsform (IVF mit oder ohne intrazytoplasmatische Spermieninjektion = ICSI) sowie auch Unterschiede in der Zahl und dem Reifungsstadium übertragener Embryonen (z.B. single embryo-Transfer, Blastozystentransfer) für jedes Paar individuell besprochen werden.

Prof. Dr. med. Barbara Sonntag