Neues aus der Wissenschaft

15.04.2022 | Psychiatrische Erkrankungen von Kindern nach einer assistierten Reproduktion

Nicht nur für die Patienti*nnen sondern auch die beratenden Reproduktionsmediziner*innen ist es wichtig zu wissen, ob Kinder nach einer assistierten Reproduktion (ART) ein höheres Risiko für bestimmte Erkrankungen aufweisen.
Eine prospektive Untersuchung beschäftigte sich in diesem Zusammenhang mit psychiatrischen Krankheitsbildern und konstatierte die nachfolgend dargestellten Ergebnisse (Wang et al. Long-term follow-up of psychiatric disorders in children and adolescents conceived by assisted reproductive techniques in Sweden. JAMA Psychiatry 2022; 79: 133-142).

Die Analyse schloss alle von 1994 bis 2006 in Schweden geborenen Kinder ein. Die Follow-up-Untersuchungen erfolgten bis zu einem medianen Alter von 18 Jahren (15 – 21 Jahre). Erfasste klinische Diagnosen waren z.B. Depressionen, Angstzustände, Suizidverhalten und andere psychische Erkrankungen. Von 1 221 812 Kindern (48,6% Mädchen, 51,4% Jungen) wurden 31 565 (2,6%) nach einer ART geboren.

Bezüglich der oben genannten Risiken erfolgte ein Vergleich der Jugendlichen nach einer ART mit den Kontrollen (ohne ART). Nach Auswertung aller Daten zeigte sich, dass nach einer ART (sowohl IVF als auch ICSI) kein erhöhtes Risiko für psychiatrische Erkrankungen vorliegt.

Prof. Dr. med. Christoph Dorn