Neues aus der Wissenschaft

15.07.2021 | Mamma-Ca-Risiko nach ovarieller Stimulation

Die Betrachtung unterschiedlicher Langzeitrisiken nach einer ovariellen Stimulation gehört seit Jahren zum Studienalltag. Mit neuen Publikationen ist auch immer wieder ein Update der Daten von Bedeutung.

Nachfolgend beschrieben wird ein aktueller Review mit Meta-Analyse zum Mamma-Ca-Risiko nach einer ovariellen Stimulation (Beebeejaun et al. Risk of breast cancer in women treated with ovarian stimulation drugs for infertility: a systematic review and meta-analysis. Fertil. Steril. 2021; 116: 198-207).
Einschluss fanden Studien zwischen 1990 und 1/2020, deren Qualität aufgrund unterschiedlicher Bias sowie der fehlenden Randomisierung insgesamt als niedrig beurteilt wurde. Verglichen wurden stimulierte infertile Frauen mit Kontrollen ohne diese medikamentöse Exposition.

Es zeigte sich kein signifikanter Anstieg des Mamma-Ca-Risikos durch irgendeine Form der ovariellen Stimulation im Vergleich zur Kontrollgruppe (OR 1,03, 95% CI 0,86 – 1,23, 20 Studien). Diese Aussage galt für Clomifen und Gonadotropine allein sowie für die Kombination.

Die Meta-Analyse fand keinen Hinweis dafür, dass die Clomifen- bzw. Gonadotropinstimulation bei infertilen Frauen mit einem erhöhten Mamma-Ca-Risiko assoziiert ist.

Prof. Dr. med. Frank Nawroth