Magenballon und Übergewicht – welche Idee steckt dahinter?
Übergewicht ist ein ernsthaftes Problem, das viele Menschen aus eigener Erfahrung kennen und mit vielen Methoden meist erfolglos bekämpft haben. Der Magenballon stellt eine Behandlungshilfe dar, die unter ärztlicher Begleitung ohne Operation und oft ohne weitere Medikamente zu einer deutlichen Gewichtsabnahme führen kann.
Der Magenballon besteht aus weichem, dehnbarem Silikon. Der Magenballon wird in den Magen eingesetzt und dort mit 500–700ml steriler Kochsalzlösung gefüllt.
Die ständige Füllung des Magens durch den gefüllten Magenballon erzeugt ein Sättigungsgefühl und reduziert den Appetit. Sie essen weniger, ohne ein Hungergefühl zu verspüren, weil der durch den Magenballon gedehnte Magen dem Hirn vermittelt: Ich bin schon voll.
Wie oben angedeutet, ist der Magenballon eine Behandlungshilfe. Nur bei persönlich vorhandener Motivation, das Gewicht zu reduzieren, ernährungsmedizinischer Beratung und deutlicher Steigerung der körperlichen Aktivitäten kann ein Erfolg erreicht werden. Patienten, die sich nicht an das ärztlich begleitete Behandlungskonzept halten, haben durch den Magenballon allein mitunter kaum Gewicht verloren.
In drei wissenschaftlichen Untersuchungen mit knapp 1000 Patienten wurde durch den Magenballon ein Gewichtsverlust von 15–20 kg in 6 Monaten nachgewiesen. Dies deckt sich mit den eigenen Erfahrungen.
Im Rahmen einer Magenspiegelung, die meist ohne Narkose in Sedierung (beruhigende Medikamente) ambulant vorgenommen werden kann, wird der Ballon durch die Speiseröhre in den Magen geschoben und gefüllt. In den ersten 2 bis 3 Tagen können deutliche Krämpfe auftreten, die durch Medikamente oder Infusionen in der Praxis behandelt werden müssen. Danach gibt der Magen seine Bemühungen, den Magenballon auszutreiben, auf und Sie spüren den Ballon nicht mehr.
Um eine mechanische Schädigung der Magenschleimhaut durch den Fremdkörper zu vermeiden, gilt die Empfehlung, den Magenballon nach dieser Zeit zu entfernen. Wir haben aber auch bei länger liegenden Magenballons bisher keine derartigen Schäden festgestellt.
Der Magenballon wird unter gleichen Bedingungen wie bei der Einlage im Rahmen einer Magenspiegelung entfernt.
Wenn Sie in den 6 Monaten mit Magenballon nicht die relevanten Veränderungen Ihrer Ernährung verinnerlicht haben, nicht regelmäßige körperliche Bewegung beibehalten und die Eigenmotivation, das Gewicht zu halten, nachlässt, werden Sie wieder an Gewicht zulegen.
Die Behandlung mit dem Magenballon wird von den Krankenkassen derzeit nicht erstattet. Sie müssen also die Kosten für die ärztliche Betreuung und den Magenballon selber tragen.
Wenn diese Informationen bei Ihnen den Wunsch geweckt haben, sich ernsthaft mit diesem Behandlungskonzept zu beschäftigen, sollten Sie einen Gesprächstermin bei Dr. Michael Sodt wahrnehmen. Dieses Gespräch wird nach Gebührenordnung abgerechnet.