Neues aus der Wissenschaft

15.05.2017 | Körperliche Aktivität und Frühgeburtsrisiko

Der positive Einfluss einer körperlichen Aktivität in der Schwangerschaft z.B. auf das Risiko eines Gestationsdiabetes und einer Präeklampsie ist bekannt. Auf der anderen Seite zeigen Studienergebnisse zum Einfluss auf das Frühgeburtsrisiko widersprüchliche Ergebnisse.
Eine aktuelle Meta-Analyse hat sich daher mit dieser Fragestellung beschäftigt  (Aune et al. Physical activity and the risk of preterm birth: a systematic review and meta-analysis of epidemiological studies. BJOG  2017 Apr 4 [Epub ahead of print]).
Eingeschlossen wurden 41 Studien (43 Publikationen) – 20 randomisierte und 21 Kohortenstudien.
Die Gesamtreduktion des Frühgeburtsrisikos bei einer Steigerung der körperlichen Freizeitaktivitäten um 3h pro Woche lag bei 0,90 (95% CI: 0,85-0,95). Es fand sich eine nicht-lineare Assoziation zwischen physischer Aktivität und Frühgeburt mit dem niedrigsten Risiko bei 2-4h/Woche.  
Die Meta-Analyse zeigte eine Reduktion des Frühgeburtsrisikos durch körperliche Betätigung in der Freizeit, verwies aber auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen.
Es ist also unter diesem Aspekt durchaus sinnvoll, vor der Schwangerschaft bereits sportlich aktiven, aber auch inaktiven Frauen zu einer - der jeweiligen Situation angepassten - physischen Konditionierung  während der Schwangerschaft zu raten.

Prof. Dr. med. Frank Nawroth